
Christine Carl beleuchtet in ihrem Buch ein Thema, das lange Zeit übersehen wurde: Die besonderen Herausforderungen, denen Frauen und Mädchen mit AD(H)S gegenüberstehen.
Auf verständliche und einfühlsame Weise zeigt sie in »Die Welt der Frauen und Mädchen mit AD(H)S«, dass sich die Symptomatik bei weiblichen Betroffenen oft anders äußert als bei Männern und wie dies dazu führt, dass sie häufig nicht erkannt oder falsch verstanden wird.
Das Buch verbindet wissenschaftliche Informationen mit persönlichen Erfahrungsberichten, was es besonders zugänglich und authentisch macht. Die Autorin beschreibt nicht nur die Symptome und die Diagnosestellung, sondern auch die alltäglichen Schwierigkeiten wie soziale Erwartungen, Perfektionismus und das Gefühl, nie genug zu sein. Gleichzeitig bietet sie wertvolle Tipps für den Umgang mit AD(H)S und zeigt Wege auf, wie Frauen ihr Selbstbewusstsein und ihre Lebensqualität zurückgewinnen können.
Besonders gefallen hat mir, wie Christine Carl auf die Vielfalt der Betroffenen eingeht: von jungen Mädchen, die in der Schule eher „unauffällig“ wirken bis hin zu Frauen, die erst im Erwachsenenalter eine Diagnose erhalten. Dieses Buch sensibilisiert für die oft unsichtbaren Seiten von AD(H)S und schafft Verständnis – sowohl für Betroffene als auch für ihr Umfeld.
Ein Muss für alle, die sich mehr mit dem Thema AD(H)S auseinandersetzen möchten und ein Werk, das der weiblichen Perspektive endlich die Aufmerksamkeit schenkt, die sie verdient. 💡
Warum liegt mir das Thema so am Herzen? Ich selbst habe 2022 meine ADHS-Diagnose erhalten. Davor fühlte ich mich oft anders oder komisch und konnte mich selbst nicht richtig verstehen. Mit der Diagnose begann endlich ein Prozess des Verstehens – und auch der Heilung. Ich habe erfahren, dass eine AD(H)S nicht nur Konzentrationsprobleme bedeutet, sondern dass es oft auch mit anderen psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Zwangserkrankungen einhergeht. So war es auch bei mir.
Fast genau vor einem Jahr habe ich meine Therapie abgeschlossen. In dieser Zeit habe ich unglaublich viel über mich gelernt – und vor allem, wie wichtig es ist, über solche Themen zu sprechen. Warum ich das öffentlich teile? Weil ich glaube, dass wir Tabus brechen müssen. Weil ich zeigen möchte, dass all das völlig okay ist.
Das Thema AD(H)S und mentale Gesundheit im Allgemeinen ist ein echtes Herzensthema für mich. Ich bin überzeugt, die Welt wäre ein klein wenig besser, wenn wir über solche Themen offen reden würden – ohne Scham, ohne Schuldgefühle. ❤️
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder beschäftigt ihr euch auch mit solchen Themen? Lasst es mich wissen, ich würde mich über einen Austausch freuen! 🧡




