Suizid als letzter Ausweg

Jedes Jahr finden auf der Welt über 100 000 Suizidversuche statt. Nahezu ein Zehntel davon endet tödlich. Zwei Drittel der Suizidenten sind männlich, im Großteil zwischen 50 und 60 Jahren alt.

Eines der größten Geheimnisse unserer Zeit ist nach wie vor der Tod. Für einige stellt er die größte Angst dar, für andere den letzten Ausweg.

Die Anzahl an suizidgefährdeten Menschen steigt von Jahr zu Jahr stetig an. Viele Menschen sehen im Tod ihre letzte Hoffnung. Gründe dafür gibt es mehrere.

Einer der Hauptauslöser für Suizidgedanken sind kritische Lebensereignisse. Ob diese familiär oder schulisch bedingt sind, spielt in diesem Fall keine Rolle.

Etwa 10% der Suizidenten beenden ihr Leben, indem sie springen.

Genau so erging es Melanie K.* „Ich hatte einfach viel zu viele Probleme. Probleme, die keiner nachvollziehen kann, worüber man aber auch nicht reden möchte“, erzählt die 14-Jährige in einem Gespräch. „Auch wenn alle sagen, dass sie für dich da sind, im Endeffekt sind sie es doch nicht oder man möchte keinen nerven.“

Neben persönlichen Problemen wie Stress oder Verlusten im Umfeld, ist auch Mobbing einer der Auslöser für den sogenannten Freitod. Nahezu jeder kennt die Geschichte von Amanda Todd, einer 15-jährigen Kanadierin, die in ihrer Schulzeit mit vielen Problemen zu kämpfen hatte. Sie hatte einer Internetbekanntschaft ein oberkörperfreies Foto gesendet, das sich in kürzester Zeit verbreitete. Ihre Freunde wendeten sich von ihr ab, sie wurde Opfer von Mobbingattacken und körperlicher Gewalt. Die Folge waren Panikattacken und Depressionen ihrerseits, sie begann, sich selbst zu verletzen. Ihr letzter Hilfeschrei war ein Video, das sie auf der Onlineplattform Youtube hochlud, bevor sie sich letztendlich aus Verzweiflung das Leben nahm.

„Ich kann es sehr nachvollziehen.“, berichtet Melanie, „Menschen machen sie kaputt. Das ist auch der Grund, warum ich nicht mehr da sein wollte. Ehrlich? Ich hasse Menschen. Nicht jeden einzelnen, sondern allgemein. Sie konnte einfach nicht mehr. Wie auch? Jeder sagt, Mobbing ist scheiße. Aber wer nimmt sich diese Worte wirklich zu Herzen? So vielen Mobbingopfern geht es psychisch nicht gut und das einfach nur wegen solchen Menschen.“

Was sich viele Menschen klarmachen müssen ist, dass man Suiziden durchaus entgegenwirken kann. Selbstverletzendes Verhalten, Hoffnungslosigkeit und Verschlossenheit sind einige Anzeichen für Depressionen und Selbstmordgedanken. Oft ist das, was solchen Menschen fehlt, ein einfacher Ansprechpartner.

Hilfsangebote für Menschen mit psychischen Krankheiten: Wenn Du das Gefühl hast, an einer psychischen Krankheit zu leiden, Du keinen Ausweg mehr siehst oder Du jemanden kennst, dem es genau so geht, dann zögere nicht, Hilfe anzunehmen oder anzubieten. Kummer richtet sich nicht nach Tageszeiten, daher ist die Telefonseelsorge in Deutschland unter 0800 111 0 111 oder 0800 111 0 222 (gebührenfrei) und im Internet unter telefonseelsorge.de jederzeit erreichbar. Auch mitten in der Nacht haben die Mitarbeiter, die sich ihrer verantwortungsvollen Aufgabe durchaus bewusst sind und jeden einzelnen Anruf ernstnehmen, ein offenes Ohr für Dich.

Um Menschen in dieser Not die nötige Unterstützung zu bieten, wurden etliche Notfall-Hotlines ins Leben gerufen. Diese sind kostenfrei und 24 Stunden lang geöffnet. Ebenso wurde durch die WHO (Weltgesundheitsorganisation) und die IASP (Internationale Assoziation Suizidprävention) zur Teilnahme am „Welt-Suizid-Präventionstag“ am 10. September jeden Jahres aufgerufen. 600 Menschen treffen sich an einem zentralen Ort. Gleichzeitig lassen sie sich auf ein bestimmtes Stichwort zu Boden fallen und stehen erst wieder auf, wenn ihnen eine „helfende Hand“ gereicht wird. Die Aussage dahinter ist, dass jede suizidale Handlung mit genügend Unterstützung und Beistand verhindert werden kann.

*Name durch die Redaktion geändert