Generation Youtube – Interview mit Matteo

YouTube existiert inzwischen seit über 11 Jahren. Jede Minute werden rund 300 Stunden Videomaterial auf dem Webvideoportal hochgeladen. Das ist in etwa drei Mal so viel wie noch im Jahr 2013. Mit 21,4 Millionen Besuchern pro Monat ist es das führende Videoportal und somit unzweifelhaft eine der größten Social Media Plattformen unserer Zeit.

Matteo, Inhaber des YouTube-Kanals „Matteo & Enes“, ist 21 Jahre alt. In etwas über einem Jahr hat er es geschafft, etwa 100 Menschen von sich und seinen Videos zu überzeugen. In einem Interview hat uns der sympathische Bayer einige Fragen beantwortet.

1. Wann hast du mit YouTube begonnen?

Es ist nun circa ein Jahr her. Ich habe das erste Video am 18.03.2015 hochgeladen, aber ich habe etwa 1,5 Monate im Voraus angefangen, mein erstes Video zu drehen. Immer wieder hat mir etwas nicht gefallen, so wurde mein erstes Video zu einer Spontanaufnahme, statt dem Zeug, mit dem ich am Anfang so unzufrieden war.

2. Was hat dich dazu inspiriert, deine eigenen Videos ins Netz zu stellen?

Erstaunlicherweise lag das wirklich an dem Musik Video von ApeCrime – „Swing dein Ding“. Ich hab‘ immer wieder mit dem Gedanken gespielt eventuell selbst mit YouTube anzufangen. Zu der Zeit hab‘ ich dieses Lied in Dauerschleife gehört. Irgendwann wurde mir die Botschaft deutlich: „Swing dein Ding, mach das was du selber für richtig hältst und kack auf die Meinung anderer.“ Das kann echt motivierend sein! So begann ich mein erstes spontanes Video und damit hat es angefangen.

3. Welches Ziel verfolgst du mit deinen Videos?

Mit den ersten Videos hab‘ ich mir keine großen Gedanken dabei gemacht, doch von Video zu Video bemerkte ich, wie viel Spaß mein Umfeld daran hatte, diese Videos anzugucken und sich mit mir oder auch untereinander darüber zu unterhalten. Bereits jetzt gibt es kleinere Witze, die wir aus den Videos ziehen. Mit den ganzen neuen Ideen, die mir derzeit im Kopf umherschwirren, möchte ich einfach die Menschen unterhalten und sie zum Lachen bringen. Ich weiß… Manchmal kann ich wirklich eine Witzfigur sein.

4. Wer sind deine Vorbilder?

Dazu hatte ich ja auch einmal ein Video gemacht. Im Großen und Ganzen sind es ApeCrime, die mir gezeigt haben dass man sich für nichts schämen muss und einfach das durchziehen soll, worauf man Lust hat. Auch, wenn ich deren Entwicklung nicht so gut finde, da mir ihre Art der Videos nicht mehr so gefällt. Dennoch bin ich ihnen für diese „Erkenntnis“ wirklich dankbar. Dann gibt es da noch Joyce, die einem zeigt, dass man nie zu alt ist, um Spaß am Leben zu haben. Zu guter Letzt ist da noch Reyst – ein eher unbekannter YouTuber – aber seine Initiative, einfach frei von allen zu sein und sein Leben in Freiheit zu leben und die Welt als Abenteuer zu sehen, motivieren mich zusätzlich.

5. Wie lange dauert die Produktion deiner Videos?

Hmm… Das kommt ganz darauf an, wie motiviert ich bin, was gerade im Fernsehen läuft, wie abgelenkt ich bin und so weiter. Der Dreh geht eigentlich relativ schnell. Am meisten Spaß hat mit das „Zombie“ Video gemacht! Mit dem Dreh der kleineren Szenen und dem Zusammenschneiden hätte ich nie erwartet, etwas so Cooles für meine Verhältnisse auf die Beine zu stellen. Ich würde sagen, der Dreh dauert circa ein bis zwei Stunden mit Vorbereitung. Der Schnitt dauert dann doch wieder etwas länger, da ich in dem Fall etwas unerfahrener bin, sehr gerne rumexperimentiere und oft unzufrieden bin. Es ist zwar etwas peinlich, das zuzugeben, aber manchmal dauert der Schnitt bis zu 6 Stunden.

6. Hast du für deine Videos eine Art Skript oder improvisierst du?

Das ist ganz unterschiedlich. Am Anfang hab‘ ich einfach gedreht, ohne groß über etwas nachzudenken. Mittlerweile habe ich aber erkannt, dass es besser ist, wenn man sich vorher ein paar Gedanken macht, um ein Gesamtkonzept zu entwickeln, sodass am Ende alles zusammen passt.

7. Was denkst du, warum gerade du zu YouTube passt?

Zugegeben denke ich immer, dass ich nicht wirklich zu YouTube passe. Irgendwie finde ich, ich falle aus dem ganzen Schema. Ich könnte zugegeben auch nicht sagen, wieso man mich unbedingt abonnieren sollte. Letztlich hängt das alles wohl von der Sympathie ab und davon, wie ich auf den Zuschauer und die Leute im Allgemeinen wirke.

8. Welche Social Media Plattformen nutzt du und wofür?

Am häufigsten und aktivsten bin ich auf Instagram. Da poste ich auch sehr viel aus meinem Alltag, von meinen Katzen und Bilder von mir. Ich habe auch Twitter, aber wirklich aktiv bin ich da nicht. Da beobachte ich eher andere YouTuber und kommentiere deren Posts. Und natürlich noch Facebook, aber das ausschließlich aus privaten Gründen.

9. Und zum Abschluss: Welchen Tipp würdest du YouTube-Neulingen für ihren Einstieg mit auf den Weg geben?

Es ist ganz einfach: Denkt nicht zu viel darüber nach, was euer Umfeld über euch denken könnte, wenn die Videos öffentlich werden. Das waren meine größten Sorgen; dass man mich auslachen könnte oder ich deswegen aufgezogen werde. Aber irgendwann war ich an dem Punkt, dass mir das egal wurde. Mit den Videos hatte ich nicht wirklich etwas zu verlieren; sie wurden zu einem Teil von mir, wofür ich mich auch nicht zu schämen brauche. Also: Wenn du derzeit am Überlegen bist, mit YouTube anzufangen, dann denk nicht länger darüber nach. Sofern du eine ordentliche Kamera und ein nettes Auftreten hast, fang einfach damit an!